Von Armen und Beinen

Von Armen und Beinen

Installation von Christina Paetsch

04 / 09 / 19 bis 02 / 11 / 19

Christina Paetsch arbeitet in ihren Bildern und Installationen bevorzugt mit Lebensmitteln und Dingen, die uns dies suggerieren. Beine von Tieren benutzt Sie häufig als bedeutungstragendes Material. Jedoch, die Dinge sind nicht so, wie sie scheinen. Ob das überquellende tägliche Angebot unserer Supermärkte oder das verloren gegangene Bruchstück auf der Straße – Sie greift auch hier Schönheit und Ekel auf, die beiden dicht beieinanderliegenden Schwestern, verwebt die Gegensätze und spielt mit unseren Bedürfnissen. Paetschs oft aufwendige Inszenierungen, in denen die Dinge gleich Collagen aus ihrem ursprünglichen Kontext gelöst werden, führen geradewegs in die Absurdität.

Ob wir strampeln oder mit den Armen rudern, es nützt nichts. Arme und Beine, ob als Fortbewegungsmittel oder Trophäen an der Wand, oder als Lukullisches vor unserer Nase. Christina Paetsch zieht uns mit ihren Bildern in ihren Kosmos, der, wie ein guter Wein, seine Geheimnisse erst nach und nach preisgibt.

In der Ausstellung „Von Armen und Beinen“ im Zagreus Projekt zeigt Sie eine Installation aus Fotografien und Objekten, gleich einem Parcours mit Armen und Beinen.

Zur Ausstellung servieren wir das Menu „alles mit allem“

„Soljanka“ mit Sepia, Oktopus und Basilikumsahne

Mangold und Spinatsalat mit gesulzter Spätlese,
Austern, Muscheln und Champignons mit Limonenvinaigrette

Kalbshaxe, Blumenkohl, Kopfsalatherzen, Spitzkohl und Zander
(Alles im Ganzen serviert und auf dem Tisch tranchiert)

Früchte in Bitterschokolade, karamellisierte Mandeln und Tonka Bohne

 

Knochenkohle

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KNOCHENKOHLE

Eine Installation von Ulrike Mohr

28 / 02 / 19 bis 04 / 05 / 19

Ulrike Mohr transformiert unterschiedlichste Hölzer zu Holzkohle, die dann oft in einem Zustand zwischen Zeichnung und Skulptur schwebend im Raum installiert werden. Für die Installation im Zagreus Projekt hat sie alle Knochen von einem Schaf geköhlert. Das Tier wurde in zweierlei Weise transformiert:

Die Knochen verwandeln sich durch das Köhlern und dem Entzug der organischen und wässrigen Verbindungen zu Knochenkohle, also reinem Kohlenstoff, der keinem weiteren Verfall mehr untersteht und das Fleisch durch den Kochprozess im Zagreus Projekt zu Suppe, Schmalz und Wurst. Die Knochen werden zur Installation und das Fleisch wird Bestandteil im Menü „SCHWARZ“.

Knochenkohle Ulrike Mohr zagreus galerie koch kunst catering

Menü SCHWARZ

Palmkohl, Mangold und Spinat in schwarzer Tempura,
Maniok, Schwarzwurzel und Süsskartoffel im Gewürzmantel,
Kürbiskernpesto, Balsamico Vinaigrette und schwarzes Algenöl

Gebratener Loup de Mer, Fenchel-Kräuterpüree,
Polenta mit Sepia und Nussbutter, fermentierte Walnuss
und schwarze Walnussmayonnaise

Crèpinette vom Schaf mit Knochenkohle, Essenz vom Schaf
und ausgelassenes Fett vom Schaf mit Knoblauch,
Kartoffel-Topinambur Stampf mit Rahm und Crème Fraîche,
gebackene Rote Bete mit Portweinreduktion, Muscovadozucker und Terva

Crème Brûlée mit Lakritz, Schokoladen-Kaffeesauce
und karamellisierte Backpflaumen mit Cognac

DIE ANATOMIE DER MELANCHOLIE

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DIE ANATOMIE DER MELANCHOLIE

Installation von Pierre Granoux
Zusätzlich mit Werken von Astrid Köppe und Aaron Rahe

29 / 09 / 18 bis 25 / 11 / 18

Ausgangspunkt für die raumfassende Installation von Pierre Granoux zusätzlich mit Werken von Astrid Köppe und Aron Rahe und das entsprechende Menü ist der Kupferstich „Melencolia 1“ von Albrecht Dürer aus dem Jahr 1514, eine Bestandsaufnahme der geistigen und intellektuellen Gedankenwelt des Künstlers in seiner Zeit. Im Zentrum sitzt eine geflügelte und sinnende Frau, umgeben von symbolischen Gegenständen aus Handwerk, Wissenschaften, Baukunst, Alchemie und Mystik.

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Die Melancholie ist eines der vier Temperamente. Dem Melancholiker wird die schwarze Galle als Körpersaft und die Milz als Organ zugeordnet. Dies ergibt einen nachdenklichen, schwermütigen, oder depressiven Zustand. Dem Choleriker wird als Körpersaft die gelbe (grüne) Galle zugeordnet und ist erregt und reizbar. Dem Sanguiniker wird als Körpersaft das Blut zugeordnet und er ist heiter und aktiv. Dem Phlegmatiker wird als Körpersaft der Schleim zugeordnet und er ist passiv und schwerfällig.

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Kein Gemütszustand interessiert die westliche Kultur schon so lange wie die Melancholie. Traditionell als Ursache für seelisches Leiden und Wahnsinn verstanden, galt sie zugleich als typisch für Helden und Genies. Entsprechend sehen viele in Dürers Bild eine Darstellung
der Melencolia Artificialis, eine Art Künstlermelancholie, die nicht depressiv, sondern genial ist, aber vom Planeten Saturn beeinflusst zur Schwermut neigt. Melancholie ist demnach das Einzige der vier Temperamente, welches zur Kreativität befähigt. Nimmt die Schwermut jedoch überhand, versinkt der Künstler in einer gefährlichen, selbstzerstörerischen Depression.

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In der mittelalterlichen und neuzeitlichen Vorstellung hat jeder Mensch eine ihm eigene, ihn bestimmende Zusammensetzung von Körpersäften. Wenn sie aus dem Gleichgewicht kommen kann das zu Krankheiten führen. So braucht auch jeder Mensch eine auf ihn abgestimmte Diät zur Heilung. Sowohl bei Robert Burton (1577 – 1640) als auch bei Hildegard von Bingen (1098 – 1179) wird versucht durch entsprechende Diäten das Gleichgewicht wieder herzustellen und im Falle des Melancholikers, diesem Vorherrschen der schwarzen Galle mit kalten und trockenen Körpersäften, entgegenzuwirken.

Heilung erfolgt durch warmes und feuchtes Essen. (Robert Burton „The Anatomy of Melancholy“ (1621). Man soll nicht übermässig essen und lokale und saisonale Produkte verwenden, viel Omega 3 Fettsäuren, Folsäure (Vitamin), Selen (Spurenelement) in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln zu sich nehmen. Die Stimmung des Menschen wird nicht nur beeinflusst durch Inhaltsstoffe und biochemische Prozesse, sondern auch durch eine positive Umgebung verbunden mit Essen, das eine positive Erinnerung auslöst , die hilft die Körpersäfte in Griff zu bekommen.

Im folgenden Menü unterstützte ich zunächst die Kreativität des genialen Melancholikers (schwarze Galle) und versuche mich dann an einer therapeutischen Auflösung zur Eindämmung der saturnischen Schwermut mit einer Reihe von Nahrungsmitteln, die Hildegard von Bingen (1098 -1179) oder Robert Burton (1577 bis 1640) dazu empfehlen.

Menu Antimelancholika

Die schwarze Galle
Verkohlte Zwiebel, Schweinswurst, Ragoût vom Lamm mit Sepiatunke, Miesmuscheln und Rotwein

Therapie
Gebrannte Grießsuppe mit Dinkelgrieß und Dinkkelmilch mit Ei und Muskatnuss

Fenchel im Süssholzsud mit Galgant, Spinatsalat und mit Maronen und Majoran gefülltes Huhn in Thymianessenz

Bärwurz-Birnen-Honig mit weissem Wein, süssen Früchten und Mandeln

 

VON GEFLÜGELTEN, GEHÖRNTEN UND ANDEREN MENSCHEN

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Installation von Heike Roesner

21 / 07 / 18 bis 21 / 9 / 18

Heike Roesner hat ein Faible für schräge Typen und bizarre Situationen. Ihre Leidenschaft ist das Papier, ihre Figurenwelten und Geschichten entstehen in der Technik des Papiermaché aus diesem Material.

Die Arbeit ist für sie ein Spiel. Spielerisch und leicht erscheinen auch ihre Objekte. Die Installation zeigt Hirngespinste, die wie in den Raum getupft sind. Kleine Szenen, die Zustände transportieren, wie z. B. Freude, Vorfreude, Freundschaft, Verbundenheit, Begeisterung, Sehnsucht. Die Gesichter der Wesen sind durch Schriftzeichen anonymisiert. Sie stehen für eine Form der Kommunikation, die keiner eindeutigen Identifikation der Figuren durch Augen, Mund oder Hautfarbe bedarf. Sie transportieren Sehnsüchte, Argwohn, Tagträume – oder auch eine gewisse Sorglosigkeit. Es ist jedoch immer auch ein Funken Ironie dabei. So entstehen ganze Gesellschaften von menschlich anmutenden Wesen – nicht selten mit Geweihen, Flügeln oder anderen Komponenten, die eine Geschichte von Natur und Kultur erzählen.

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Die Szenen sind Fragmente von Lebenssituationen und sie begleiten erzählend und anteilnehmend das Menü. Stille Beobachter, teilweise auf der Flucht oder noch im Anflug auf das Geschehen. Sie würden gern mit am Tisch sitzen, sind aber zu sehr mit sich selbst und ihren Zuständen beschäftigt.

In der Ausstellung „Von Geflügelten, Gehörnten und anderen Menschen“ werden diese Protagonisten Zeugen einer sommerlich – kulinarischen Reise an der großen Tafel mit vielen Farben.

 

Zur Ausstellung servieren wir das Menü

Tafeln

Forelleninseln
Gebratene Forelle mit Kopfsalatcreme, Verjus,
gelierter Forellenfond, Kaviar, Meerrettich und Zitrone

3 Farben Maultaschen
gelb: Ricotta Safran
grün: Minze, Zitronenmelisse, Rucola
rot: Rote Beete, Ziegenfrischkäse, Pecorino
– Zwiebelconfit mit weissem Port und Rieslingsauce

Surf & Turf
Kalbscarrée im Heu gegart und gedämpfte Garnelen mit Thymian,
Verschiedene Bohnen und Erbsen á la Crème mit Pernod

Pfannkuchen mit eingemachtem Kernobst,
Holunder Sabayon und Crème Chantilly

 

PREUßISCH BLAU

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Installation von Ute Lindner

18 / 05 / 18 bis 14 / 07 / 18

In der aktuellen Ausstellung von Ute Lindner im Zagreus Projekt geht es um „Saufen & Fressen“, was ja naheliegend ist, da Dyonisos als der wiedergeborene Zagreus, der Gott des Weines und des Rausches ist. Die Künstlerin verwandelt den Ausstellungsraum in eine sinnliche blaue Inszenierung mittels der alten fotografischen Technik der Cyanotypie, bei der durch Einwirkung von Sonnenlicht echtes Preußisch Blau entsteht. Blau, eigentlich keine Farbe, die sich mit Essen assoziieren lässt, wird hier zum bestimmenden Moment. Der Tisch selbst wird zum Kunstobjekt: Auf acht Meter Länge ist ein Fotogramm entstanden, auf dem alle möglichen Sorten an Obst, Gemüse, Kräutern, Fleisch und Fisch im Überfluss als weißer Schattenriss auf blauem Grund zu erkennen oder auch nur zu erahnen sind.

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Die große Wandarbeit ist ebenfalls ein blaues Fotogramm mit Figuren, Gläsern, Flaschen, Wein, Efeuranken wie auf einem dionysisch anmutenden Trinkgelage. Dionysos als der wieder auferstandene Zagreus. Ironisch kommentiert wird dies durch die 1:1 Cyanotypie des berühmten Bacchus-Gemäldes von Caravaggio, bei dem ein lasziver Jüngling vor einer Schale angefaultem Obst dem Betrachter zuzuprosten scheint. So ist denn auch das Motto der Menüreihe für diese Ausstellung „Saufen & Fressen“.

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Menü: SAUFEN & FRESSEN

Wie die „blue dinner party“ die Alfred Hitchcock für die Schauspielerin Gertrude Lawrence inszenierte, widmen wir uns bei diesem Menü der Farbe Blau.

Blau eingelegte Schwarzwurzel, gebackene violette Süsskartoffel, gebratenes Blaukraut mit Sternanis,
karamellisierter Chicorée, blauer Rettich, Salat mit Balsamicodressing und Joghurt mit Zitrone und Meerrettich

Püree aus blauen Kartoffeln (Blauer Schwede), Molke und Beurre Noisette
mit Ceviche vom Wolfsbarsch
Vegetarisch: eingelegter Kohlrabi mit Champagneressig und Rapsöl

Gefüllte Freilandpoularde mit Brot, Blaukohl und Preiselbeeren,
Rotweinbirne mit karamellisiertem Radicchio in Melasse und Brombeersauce
Vegetarisch: Geschmorte Rote Beete mit Honig

Iles flottantes mit Blaubeeren und Blue Curacao

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Alles immer wieder

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Alles immer wieder

Installation von Dorothee Berkenheger

15 / 02 / 18 bis 28 / 04 / 18

Die Wortakrobatin Gertrude Stein schrieb 1938 in einem Kinderbuch eine Geschichte über das Mädchen Rose, das immer wieder ihren Namen in einen Baum ritzt und weiter ritzt und weiter: a rose is a rose is a rose is a rose…….

Dieses vielleicht berühmteste Poem Gertrude Steins beschreibt einen Prozess, der bildhafte Assoziationen freisetzt und auf spielerische Weise die Gedanken des Kindes fortführt. Sie führt uns in immer neue Bereiche.

Der Ausstellungstitel „Alles immer wieder“ ist einem der Kinderbücher Gertrude Steins entlehnt. In diesem Wortspiel scheinen sich nicht nur die vielfachen Modulationen und Transformationen der Arbeit Dorothee Berkenhegers wiederzufinden – sondern auch ein meditativer Charakter, eine fast mantrahafte Vervielfältigung finden ihren Ausdruck.

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Für Zagreus übersetzt Dorothee Berkenheger diese Elemente ihrer Arbeit in eine raumgreifende Installation,
in der Objekte einer Sammlung in neue Zusammenhänge überführt werden.

www.d-berkenheger.de

 

Menü

Einzelne Elemente der Gänge sind rekrutiert aus Menüs die wir zu früheren Ausstellungen gekocht haben. Die Titel der Ausstellungen stehen in Klammern. Jedes zweite Element in einem Gang entspricht dem ersten Element im darauf folgenden Gang.

(sweet nothings)
1. Sellerieessenz mit Selleriepuder 2. Geflügel/Griessklösschen mit Trüffelöl

(M_ASK_E)
2. Fischklösschen 3. Heusuppe mit Rahm, Sekt und Emd

(where the wild things are)
3. Beurre blanc mit Meerrettich 4. Winzersalat mit Kartoffel und Ei

(Zum Brunnenwirt)
4. Oktopussalat mit Fenchel und Kapern und 5. Mousse aus gebratenen violetten Kartoffeln und Walnuss

(Lichtverteilung)
5. weisses Bohnenmus mit geschmortem Knoblauch 6. Fisch geflämmt mit geräuchertem Paprikaöl

(Wir müssen reden) (Bitterlabor)
6. Confierte Perlhuhnbrust in Kürbiskernöl gefüllt mit Oliven und Rosmarin 7. Zichorien mit Grapefruit – Honig – Kürbiskernöl

(Muschelmädchen und Amorettenschmelze)
7. Schwarzwurzel mit Herbsttrompetenpulver 8. Risotto Rosso mit Tomate, Paprika und Krebsen

(SUER GAS – ZAGREUS)
8. Le Teurgoule Normandie 1. Klarer Birnenfond mit Rose

SORONG 1962

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SORONG 1962

Installation von Alfred Banze, Wendela de Vries, Tanya von Barnau Sythoff

02 / 12 / 17 bis 03 / 02 / 18

In meiner Familie gab es ein, zwei Fotoalben und das Kochheft meiner Mutter, ab und zu einen Diaabend, wenn sich Freunde aus jener Zeit mal blicken ließen, mehr nicht. Mein Vater, der sich als niederländischer Offizier freiwillig nach Sorong meldete, sprach selten bis nie über die Zeit, die wir dort verbracht haben.

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Ebenso wenig sprach er über seine Kindheit in Indonesien, zu viele unverständliche Dinge waren dort passiert. Er war sechzehn, als er mit einem Schiff von Jakarta nach Amsterdam kam. In den Niederlanden lernte er meine Mutter kennen, während er an der Königlichen Militärakademie als Offizier ausgebildet wurde. Im Frühjahr 1960 brach er nach Neuguinea auf, das damals noch Niederländisch Neuguinea (NNG) hieß, der westliche Teil einer der großen Inseln: Papua Neuguinea. Endlich war er wieder zurück in den Tropen. Ich war gerade einmal ein paar Monate alt, als meine Mutter ihm nachreiste. Im Jahr 1962 übergaben jedoch die Niederlande ihre letzte Kolonie in Asien an Indonesien.

Warum Neuguinea? Unausgesprochen hat mich die Erfahrung Neuguinea mein Leben lang begleitet. Jetzt möchte ich sie auf den Tisch bringen. Mein Kindheits(t)raum und ein weltpolitisches Spiel zwischen den Mächtigen der Erde. Und warum erhalten die Papua nicht endlich ihr Selbstbestimmungsrecht?

Die beiden niederländischen Künstlerinnen Tanya von Barnau Sythoff und Wendela de Vries, die als Kleinkinder ihre ersten „Entdeckungen der Welt“ in Sorong machten, bringen ihre frühesten Kindheitserinnerungen zusammen. Sie laden Sie ein mit auf die Reise zu gehen in eine Zeit, die sich durch das Aufeinanderprallen knallharter wirtschaftlicher Interessen und uralter Kulturen auszeichnet. Dazwischen fand sich eine Gruppe junger Menschen wieder, die gezwungen oder freiwillig, ein idealistisches politisches Ziel ermöglichen sollten.

Der dritte Künstler im Bunde ist Alfred Banze aus Berlin. Er steht für das Jahr 2017, in dem er vor Ort mit indigenen Künstlern in Sorong Musik und Workshops macht. Es gibt während der Ausstellung ein digitales Skizzenbuch, das die Form eines Cadavre Exquis annimmt und an dem Alfred in Sorong und Tanya in Berlin arbeiten werden. Sorong, 1962, ist der Anfang eines reisenden Projekts, das sich auf die lokalen Geschichten der jeweiligen Station einlässt.

Den Raum im Zagreus Projekt kann man sich als einen Wagon in einem Zug vorstellen, in dem Gespräche geführt werden, sich verändernde historischen Landschaften vorüberziehen und ab und zu die Düfte ferner Länder vorbei wehen.

Wir servierten das Menü RIJSTTAFEL

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Gulei Ikan:
Gebratener Barsch mit Currysauce und Kokosmilch

Soto Bebek:
Klare Suppe mit Ente, Süsskartoffel und Taro

Nasi Ramas: Kleine Reistafel
Saté: Spieße vom Schwein mit Erdnusssauce
Sambal Goreng Boontjes: Mit grünen Bohnen
Bendeng Ragi: Geschmortes Rind mit gebratenen Kokosraspel
Sajur Lodéh: Verschiedene Gemüse mit Chili und Kurkuma in Kokossauce

Kardamom-Eis mit Papayasamen
Mango-Kokos Smoothie
Gebratene Papaya mit Langpfeffer und Limonenöl
Kopi Tubruk: Indonesischer Kaffee

WASSERERDE

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WASSERERDE

Grafiken und Objekte von Jennifer Oellerich

14 / 07 / 17 bis 16 / 09 / 17

Die Künstlerin zeigt in der Ausstellung WASSERERDE neue Arbeiten die sich mit dem Arbeitsmaterial Wasser und der Sammlung von Niederschlägen beschäftigen. Regen und das Element Wasser sind für Jennifer Oellerich ein dauerhaftes Thema der Auseinandersetzung mit den Ursprüngen unserer Existenz sowie unserer Wahrnehmung.

Für das Zagreus Projekt fertigte sie eine 36 teilige Keramikinstallation an, auf der die Besucher auch Essen serviert bekommen. Ein Bild das mit dem Ursprung der Materie und ihrer Transformation spielt und den Betrachter als Konsumenten und damit aktiven Teil der künstlerischen Arbeit mit einbezieht.

Die Installation spielt mit dem Gedanken des Pars pro toto: die Struktur der Oberflächenglasur wiederholt sich in den Formen der einzelnen Teile der Installation. Während der Ausstellungszeit werden zu den Dinnerabenden Menüs angeboten, die sich Themen wie der Ursuppe und den verschiedenen Manifestationszuständen von flüssiger und fester Nahrung, sowie ihrer Vergänglichkeit widmen.

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Zur Ausstellung servieren das Menü

PARS PRO TOTO

Oktopus mit Pernod,Wakame Algen, gerösteter Sesam,
Forelle blau, Chiliöl, Estrasgonöl, Sesamschaum

KOSMISCHE URSUPPE
Rind Huhn Ei Mangold Spinat Basilikum Brot Gries

REGNE / EMPFANGE
Biskuit mit Vanille, aufgeschlagene Eiersauce mit Rosenwasser
Früchte und Fruchtsaucen

 

SWEET NOTHINGS – On Stage

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SWEET NOTHINGS – On Stage

Installation mit vergänglichen und bewegten Objekten von Johanna Smiatek

05 / 05 / 17 bis 01 / 07 / 17

Die Künstlerin zeigt in der Ausstellung SWEET NOTHINGS – On Stage verschiedene Formen der „Glückssuche“ und Versprechungen aus den Medien, dem Internet und der Werbung. Glück, nicht als realer Zustand, sondern als virtuelles „Konsumgut“.
Im Zentrum der Ausstellung steht die erweiterte „Love Machine“, eine Installation, die die Künstlerin bereits 2016 gezeigt hat und die jedem Besucher einen kurzen Moment des Glücks beschert.

Im Zagreus erweitert sie die „Love Machine“ und läßt den Besucher in der Installation agieren. Ergänzt wird die Arbeit durch die Soundinstallation „Sweet Nothings“. Während der Ausstellungszeit werden zu Dinnerabenden speziell abgestimmte aphrodisierende Menüs angeboten, die das Finden von ein bisschen Glück unterstützen. Zur Eröffnung werden als Vorgeschmack auf die kommenden Menüs aphrodisierende Häppchen angeboten.

Johanna Smiatek
*1967 Hannover (Deutschland), lebt und arbeitet in Berlin (Deutschland)

Als kritische Beobachterin der Mechanismen der Gesellschaft, ihrer Medien und Mittel schaut Johanna Smiatek hinter die „Kulissen“ und hinterfragt hierbei Ansichten, die in das allgemeine Bewusstsein übergegangen sind. Sie entwickelt ihre eigene „Kommunikationssprache“, um Systeme zu entlarven und offenzulegen. Im Grenzbereich zwischen dem Natürlichen und dem Künstlichen, zwischen Realität und Virtualität, zwischen moderner Technik und menschlicher Gefühlswelt thematisieren und ironisieren ihre Arbeiten Selbstdarstellung, Narzissmus, Mode, Glamour und andere Vorlieben.

Ihre künstlerischen Medien umfassen Objekte, interaktive Installationen, sowie Zeichnungen und führen zu dreidimensionalen Rauminstallationen oder installativen Arrangements. Johanna Smiatek nimmt an internationalen kuratierten Ausstellungen teil und stellte in unterschiedlichen Museen aus, wie der Hamburger Kunsthalle, dem Arp Museum Bahnhof Rolandseck, dem Georg Kolbe Museum Berlin, ROHKUNSTBAU, den Kunstmuseen Heilbronn etc.

Menu zur Ausstellung

aphrodisisch:

Sellerie Essenz mit Zimt, getrockneter Sellerie,
Selleriegel, mit Ingwer, Sellerieblätter mit Olivenöl und Zitrone,
Petersiliensaft-Gelee

Weisser Spargel mit Honig, Butter und Pollen,
abgehängter Joghurt und Ricotta mit Meerrettich,
Safran-Gelee

Gebackene Paprika mit Kürbiskernen, geschmolzene Tomate mit Balsamico,
geschmorte Rote Beete mit Kardamom, reduzierte Tomaten-Chili Sauce,
Beeren mit rotem Pfeffer, Granatapfel-Portwein Reduktion,
Rosenwasser-Gelee

Tartar von der Makrele mit Wasabi, Sashimi von der Lachsforelle,
pochiertes Ei mit Knoblauchmayonnaise, gedämpfte Garnele mit Lavendel,
Limonen-Gelee

Duft der Pheromone

Kakao mit Vanille und Liebesbutter

 

TIME MACHINE / ZEITMASCHINE.

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TIME MACHINE / ZEITMASCHINE

Installation von Susanne Ring und Oliver Möst

28 / 02 / 17 bis 29 / 04 / 17

1895 schrieb der britische Schriftsteller H.G. Wells seinen utopischen Roman „Die Zeitmaschine“ und stellte eine Frage: Was wäre, wenn… Zeitreisen möglich wären ? 1960 befand sich die Welt mitten im Kalten Krieg. Die Angst der Menschen vor den propagandistisch dämonisierten Kommunisten und einem drohenden Atomkrieg lauerte hinter jeder Straßenecke, so dass „Die Zeitmaschine“ der Film mit Rod Taylor als Wissenschaftler, der es wagt, den Lauf der Zeit herauszufordern, wie eine Bombe einschlug, obwohl die Story in einer gänzlich anderen Epoche entstanden war.

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2017 und wiederum eine Epoche später, scheint vieles das wir schon hinter uns glaubten wieder aufzutauchen, die beiden Künstler Susanne Ring und Oliver Möst fanden die Zeitmaschine als eine passende Parabel, um Fragen über den Umgang mit Ressourcen, Bequemlichkeiten und Ohnmacht zu umkreisen. Wollen wir unser altes gewohntes „Weltbild“ wieder, oder fliehen wir vor dem Hier und Jetzt lieber in eine ungewisse Zukunft?

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Paradies

Mangold, Spinat, Rucola
Wasabi, Meerrettich, Limone
Petersilie, Estragon, Walnuss
Beete, Honig
Brokkoli, Mandel
Mangold, Reis
Karotte, Zitrone, Safran
Traube, Olivenöl, Meersalz
Brot

Archaisches Feuer

Geröstetes Fleisch am Spiess
Geröstete Nieren am Spiess
Geröstete Leber am Spiess
(Vegetarisch: geröstete Paprika und Aubergine am Spiess)

Kartoffel mit Butter und Milch
Gebackenes Bries
(Vegetarisch: gedämpfte Pilze)

Trippa alla Fiorentina
(Vegetarisch: Tagliatelle mit Rotwein, Tomate und Wurzeln)

time loop

Zabaione Mousse mit Amaretti
Schokolade, Marone
Orange, Rosenwasser