SORONG 1962

SORONG 1962

Installation von Alfred Banze, Wendela de Vries, Tanya von Barnau Sythoff

02 / 12 / 17 bis 03 / 02 / 18

In meiner Familie gab es ein, zwei Fotoalben und das Kochheft meiner Mutter, ab und zu einen Diaabend, wenn sich Freunde aus jener Zeit mal blicken ließen, mehr nicht. Mein Vater, der sich als niederländischer Offizier freiwillig nach Sorong meldete, sprach selten bis nie über die Zeit, die wir dort verbracht haben.

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Ebenso wenig sprach er über seine Kindheit in Indonesien, zu viele unverständliche Dinge waren dort passiert. Er war sechzehn, als er mit einem Schiff von Jakarta nach Amsterdam kam. In den Niederlanden lernte er meine Mutter kennen, während er an der Königlichen Militärakademie als Offizier ausgebildet wurde. Im Frühjahr 1960 brach er nach Neuguinea auf, das damals noch Niederländisch Neuguinea (NNG) hieß, der westliche Teil einer der großen Inseln: Papua Neuguinea. Endlich war er wieder zurück in den Tropen. Ich war gerade einmal ein paar Monate alt, als meine Mutter ihm nachreiste. Im Jahr 1962 übergaben jedoch die Niederlande ihre letzte Kolonie in Asien an Indonesien.

Warum Neuguinea? Unausgesprochen hat mich die Erfahrung Neuguinea mein Leben lang begleitet. Jetzt möchte ich sie auf den Tisch bringen. Mein Kindheits(t)raum und ein weltpolitisches Spiel zwischen den Mächtigen der Erde. Und warum erhalten die Papua nicht endlich ihr Selbstbestimmungsrecht?

Die beiden niederländischen Künstlerinnen Tanya von Barnau Sythoff und Wendela de Vries, die als Kleinkinder ihre ersten „Entdeckungen der Welt“ in Sorong machten, bringen ihre frühesten Kindheitserinnerungen zusammen. Sie laden Sie ein mit auf die Reise zu gehen in eine Zeit, die sich durch das Aufeinanderprallen knallharter wirtschaftlicher Interessen und uralter Kulturen auszeichnet. Dazwischen fand sich eine Gruppe junger Menschen wieder, die gezwungen oder freiwillig, ein idealistisches politisches Ziel ermöglichen sollten.

Der dritte Künstler im Bunde ist Alfred Banze aus Berlin. Er steht für das Jahr 2017, in dem er vor Ort mit indigenen Künstlern in Sorong Musik und Workshops macht. Es gibt während der Ausstellung ein digitales Skizzenbuch, das die Form eines Cadavre Exquis annimmt und an dem Alfred in Sorong und Tanya in Berlin arbeiten werden. Sorong, 1962, ist der Anfang eines reisenden Projekts, das sich auf die lokalen Geschichten der jeweiligen Station einlässt.

Den Raum im Zagreus Projekt kann man sich als einen Wagon in einem Zug vorstellen, in dem Gespräche geführt werden, sich verändernde historischen Landschaften vorüberziehen und ab und zu die Düfte ferner Länder vorbei wehen.

Wir servierten das Menü RIJSTTAFEL

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Gulei Ikan:
Gebratener Barsch mit Currysauce und Kokosmilch

Soto Bebek:
Klare Suppe mit Ente, Süsskartoffel und Taro

Nasi Ramas: Kleine Reistafel
Saté: Spieße vom Schwein mit Erdnusssauce
Sambal Goreng Boontjes: Mit grünen Bohnen
Bendeng Ragi: Geschmortes Rind mit gebratenen Kokosraspel
Sajur Lodéh: Verschiedene Gemüse mit Chili und Kurkuma in Kokossauce

Kardamom-Eis mit Papayasamen
Mango-Kokos Smoothie
Gebratene Papaya mit Langpfeffer und Limonenöl
Kopi Tubruk: Indonesischer Kaffee