Installation von Marie Hélène Fabra
31 / 01 / 08 bis 08 / 03 / 08
Die Inszenierungen von Marie Hélène Fabra haben die Verbindung von Essen, Tod und Spektakel gemeinsam und behandeln in der Inszenierung im Zagreus Projekt Opferrituale, wie Kindsopfer in der Antike und dem Alten Testament ( Iphigenie und Isaak ), oder Selbstopfer wie bei Ödipus oder Jesus
Ein Opferritual ist eine Gabe an die Götter im Verlauf einer rituellen Zeremonie. Diese ursprünglich oft grausamen Abläufe von Handlungen sind Mitbegründer unserer Kultur . Oft tabubehaftet, bestehen diese Rituale nicht in der Wiederholung eben dieser Morde fort, sondern sie bewegen uns dazu, neue Ideen zu entwickeln, um die Wohltaten durch die Opfergabe zwar zu empfangen, ohne aber den hohen Preis der Morde zu zahlen. Entweder wird das “wahre” Opfer durch ein Tier ersetzt ( ein Reh ersetzt Iphigenie , ein Widder den Isaac ) und das Opferritual wird zu einer Mahlzeit, oder aber das “echte” Töten“ wird durch einen symbolischen Tod, eine geschriebene und gespielte Geschichte ersetzt. Es wird zu einem tragischen Theater, einem Gedicht, zu Kunst, als wäre unser Menschsein abhängig von einem sich ständig erneuernden Vertrag mit den Kräften der Natur, so als wäre in Erinnerung zu halten wie diese Kräfte zu handhaben seien damit sie uns nicht vernichten.
Wir setzen nun 4 Opferszenarien in ein 4 gängiges Menü mit Fisch, Fleisch, Innereien und Zucker um, beginnen mit einer Reinigung und präsentieren die Speisen innerhalb der Installation in ungewöhnlicher Form. Wir versuchen eine elementare Auseinandersetzung mit dem Kochprozess und dem daraus resultierenden Essen.