Bitterlabor

Zagreus Koch Kunst Galerie

Bitterlabor

Eine Ausstellung von Markus Binner
zu einem beunruhigenden Geschmack

02 / 09 / 15 bis 30 / 09 / 15

Der bildende Künstler Markus Binner arbeitet schon seit einiger Zeit zu Bitter. Dabei beleuchtet er politische, ästhetische, kulinarische und gesundheitliche Aspekte von Essen. Sie sind eingeladen, auf einer Wandcollage in seinen Ergebnissen zu stöbern, zum gemeinsamen Kochen, zu einem Menu mit Bitternoten zum Essen zu kommen.

Bitter ist der verschwindende, weil weggezüchtete Geschmack. Wir lassen uns ein Fünftel unseres Geschmacks wegzüchten, indem unser Geschmack zur Ware wird. Bitter beeinflußt unseren Stoffwechsel und steht unmittelbar im Zusammenhang mit Fettleibigkeit und Diabetes.
Bitter ist der abgelehnte Geschmack, dessen Fehlen mehr und mehr Lebensmittel gleich schmecken läßt. Der Geschmack, den wir erst lernen müssen.

Bitter ist der Riss in der Verabredung darauf, dass Essen einfach gut schmecken muß.
Der widerständige Geschmack, der die Ausgeglichenheit bedroht – die Harmonie aufs Spiel setzt. Bitter thematisiert die Bedingungen des Schmeckens selbst, ist keine Frage unserer persönlichen Vorlieben, sondern die danach wie und was wir essen. Seit zwei Jahren beschäftigt sich Markus Binner vorallem mit Bitterem. Er kocht, verköstigt, hält Vorträge, gibt Workshops, macht ein Buch (erscheint 2016 im Textem Verlag).

In Wien, wo ein ganzes Stadtviertel dank Hauptbahnhofneubau gentrifiziert, eröffnet er ein Bitterbeisl – köstliche bittere Speisen für ein bitteres Gesprächsthema. Er entwickelt Menus für Restaurants, macht Werkstattessen, sammelt Rezepte und Lebensmittel.

Zagreus Koch Kunst Galerie Berlin

Menü mit Bitternoten

Endivie
Löwenzahn
Radicchio
Rauke
Grapefruit
Zitrone im Ganzen kandiert
Kardamom
Meerrettich
Bittermandelöl
Olivenöl

Schweinskopfsülze mit Lorbeersud
Ingwer
Hopfentee
Anis
Löwenzahn mit Balsamico

Lammschulter
Liebstöckel
Honig
Hirse
Artischocke
Möhre
Bittergurke mit Joghurt

Lakritzeis
Kakao
Schokolade 70%
Aprikose kandiert
Kaffee 

 

STADT MACHT SATT

eine Ausstellung von Anja Fiedler und Sabine Hilscher
mit einer Präsentation von in Berlin gesammelten Lebensmittel

28 / 02 /13 bis 28 / 03 /13

1_Schwein

Das Zagreus Projekt eine Raum-Präsentation zu Stadt macht satt von Anja Fiedler und Sabine Hilscher.

Lebensmittel sind die wichtigsten und schönsten Wertstoffe unserer Welt. Trotzdem bleibt über die Hälfte unserer Nahrungsmittel ungenutzt. Stadt macht satt spürt in der Berliner Stadtnatur, bei Stadtbauernhöfen und in Kooperation mit Supermärkten und Bioläden solche ungenutzten Lebensmittel auf, die der Norm und dem Schönheitswahn unserer Lebensmittelindustrie nicht entsprechen und aussortiert werden. Stadt macht satt verwandelt diese ungenutzten Schätze unserer Überflussgesellschaft mit Kreativität und wenigen Zutaten in neue Köstlichkeiten und gibt den Nahrungsmitteln ihre eigentliche Wertschätzung zurück.

Wir servieren In der Stadt gesammeltes, Neu Wertgeschätztes und Kreativ zubereitetes:
Vom Indischen Springkraut über Stadtwildschwein bis zur Doppelkarotte

Die UNESCO hat Stadt macht satt als vorbildliches Projekt ausgezeichnet, Kindern und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln „schmackhaft“ zu machen. Unter dem Motto „Gutes und Gesundes für sich und die Zukunft tun“ begibt sich Stadt macht satt mit Schülern auf Entdeckungsreise nach ungenutzten Essensschätzen und produziert daraus Pausenbrotverpflegung.

www.stadtmachtsatt.de
Kontakt: 030-234 71 224
stadtmachtsatt@anja-fiedler.de

10_Kartoffel

STADT MACHT SATT
Wir servieren das „Stadt macht satt “ Menü mit in Berlin produzierten Lebensmitteln

Suppe aus Wurzeln und Hagebutte

Fisch, Zitronengelee, Karotte und Meerrettich

2 mal Wildschwein, Kartoffel, Holunderbeeren

Apfel, Honig und Marmelade

Es gibt Berliner Bier, Tee und Schnaps